Ein wunderschöner Tag in den philippinischen „Bergen“ geht zu Ende. Die Wanderung neben dem Fluss Tinapak, atemberaubender und unberührter Natur sowie riesigen Felsen zeigte uns Einblicke in einen sehr besonderen Teil der philippinischen Landschaft. Wie schön die Natur und die Heimat der indigenen Agta-Gemeinschaft in Rizal war, kann nicht einmal annähernd durch Fotos abgebildet werden. Insgesamt gibt es auf den Philippinen ungefähr 110 verschiedene indigene Gruppen und die Heimat der Agta-Gemeinschaft, die als die Urbevölkerung der Philippinen gilt, haben wir eben heute erkunden dürfen.
Leider plant die Regierung genau dort einen neuen Damm, den Kaliwa Damm, zu bauen, um Metro Manila mit Wasser zu versorgen. Dieser Damm würde 200 Ha Land beeinspruchen, was negative Einflüsse auf die Biodiversität und die dort lebenden Lebewesen bedeutet und nicht nur das:
Für sehr viele Menschen der indigenen Gruppen stellt das Projekt eine große Bedrohung dar, weil sie ihre Heimat und daher ihren Platz zum Fischen und Farmen verlieren werden. Wo sie im Falle des Damms hinziehen, wissen sie nicht, weil sich die Regierung über deren „relocation Plätze“ noch keine Gedanken gemacht hat.
Es ist klar, dass die Wasserversorgung von Metro Manila wichtig ist. Das Schlimme ist aber, dass es andere Möglichkeiten als den Kaliwa-Damm gäbe, Manila mit Wasser zu versorgen, bei denen die Heimat tausender Menschen und die Natur nicht verwüstet werden müsste. (Zum Beispiel durch die Restaurierung älterer Dämme oder einer anderen Technologie) Der Regierung scheint dies aber egal zu sein.
In einem 9-Tage langen „Marsch“ nach Manila im Februar 2023 zeigten die betroffenen Völker ihren Ausdruck des Protests, weshalb sie danach als Terroristen und Kommunisten bezeichnet wurden.
Wie es aktuell um den Fortschritt des Entwicklungsprogramms steht, konnte uns nicht genau beantworten werden. Wir konnten in unserem Gespräch mit den indigenen Völkern trotz Sprachbarriere und Angewiesenheit auf Dolmetscher:innen jedenfalls deren Verzweiflung und gleichzeitig auch Zufriedenheit, dass ihnen jemand zuhört und sie versteht, deutlich spüren. Sie haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben und leben ihr Leben weiter, indem sie versuchen ihre Traditionen aufrechtzuerhalten und die Umwelt zu schützen.
Unterstützt werden sie dabei auch von TCD (Tribal Center for Development).
Dieses von der DKA unterstützte Projekt setzt sich für die indigenen Gemeinschaften ein, indem sie sie bestärkt, ihre Landrechte und ihr Recht auf indigene Selbstbestimmung einzufordern. Außerdem trägt das Projekt zu einer Verbesserung im Bereich der Gesundheit und der Bildung bei.
Wir alle hoffen, dass die Agta-Gemeinschaften ihren Lebensraum behalten und noch viele andere Menschen deren faszinierende Heimat bestaunen können.
18.08.23
Heute durften wir uns mit Street Families der Organisation KARITON auf den Weg machen und einen kleinen Einblick in ihr (Über-)Leben gewinnen.
Wir machten uns früh morgens mit den Familien und ihren Karitons - eine Art von Leiterwägen - auf den Weg, um Müll zu sammeln.
Diese Familien ziehen täglich durch die Straßen, auf Ausschau nach Plastikflaschen, Karton und anderem recyclebaren Abfall, um diesen später im sogenannten „Junk Store“ verkaufen zu können.
Für ein gesäubertes Kilogramm Plastikflaschen können sie sich beispielsweise 10 Pesos (=16 Cent) verdienen, um ihre Familie irgendwie über Wasser halten zu können.
Dieser Tag hat uns vor allem emotional so einiges abverlangt - die Familien und vor allem die Kinder in diesen Lebensumständen zu sehen, ist alles andere als einfach. Im Müll zu wühlen, ist wahrlich keine einfache Aufgabe und so manch eine*r von uns musste sich sehr überwinden.
Strahlende Augen beim Fund einer alten Armbanduhr - Kinder, die im Müll spielen - Familien, die ums Überleben kämpfen - dies alles sind Bilder, die wohl für lange Zeit in unseren Köpfen bleiben werden.
Die DKA unterstützt die Organisation KARITON, indem die Menschen hier einen verhältnismäßig „guten Preis“ für ihren Müll und zudem noch Mittagessen erhalten.
14.08.23-17.08.23
Erdnussbutter, Heilpflanzen, Frauenpower und TikTok-Tanzeinlagen!
Diese Worte beschreiben unsere Eindrücke von Akkma sehr gut! Frauen und auch Männer setzen sich für die Stärkung von Frauen in ihrer Community ein und unterstützen Kinder und Jugendliche in ihren Rechten.
Mit dem Erlös eines weiteren Projektes, dem Verkauf von selbstgemachter Erdnussbutter und Hustensaft aus Lagundi Blätter, werden zum Beispiel Obst und Gemüsesamen für den Gemeinschaftsgarten bezahlt.
Wir sind begeistert von der Power dieser Community, vor allem wenn man einen näheren Blick auf die Lebensbedingungen wirft!
Zwischen engen, dunklen und teils sehr geruchsintensiven Gassen finden wir jeweils die Wohnräume unserer Gastfamilien. Auf engstem Raum befindet sich ein aufklappbarer Schlafplatz, eine Kochecke, Bad und Toilette, Waschmaschine, mehrere Ventilatoren und natürlich ein Fernseher - man kann sagen, sie schaffen es auf kleinstem Raum alles unterzubringen und das mit sehr improvisierten aber auch kreativen Mitteln. Im Gegenzug dazu, ist die gemeinsame Abendgestaltung, Abendessen und Netflix schauen, vielen von uns sehr bekannt!
Haustiere sind auf unterschiedlichster und zum Teil fragwürdiger Weise in den Alltag integriert, von angeketteten Wohnungskatzen und Hunden, bis hin zu Kampfhähnen, dem ganzen Stolz einiger Männer.
Die Gastfreundschaft, Herzlichkeit, Offenheit aber auch der Schmutz, Gestank und die weiter herunterhängenden Stromleitungen werden einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen.
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